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Neubau Kindertagesstätte St. Martin, Bramsche

Realisierungswettbewerb

Situation/Aufgabenstellung

Das Wettbewerbsgrundstück befindet sich im Ortsteil Bramsche-Mitte, im Eckbereich der Straßen Auf dem Damm / Penter Weg. Geprägt wird das bauliche Umfeld zum einen durch heterogene Gewerbebauten im östlichen und nördlichen Bereich, zum anderen durch eine geplante dreigeschossige Wohnbebauung im Süden sowie durch den offenen Landschaftsraum des Naherholungsgebietes Hase-See im Südwesten. Mit dem geplanten Neubau soll gleichzeitig ein baulicher Lärmschutz für die geplante südliche Wohnbebauung entstehen, d. h. Vorgaben hinsichtlich der Gebäudehöhe und der Gebäudelänge waren im Zuge des Entwurfskonzeptes umzusetzen.

Zielsetzung/Entwurfskonzept

Das Entwurfskonzept sieht einen überwiegend zweigeschossigen Baukörper vor, der parallel zur nördlichen Grundstücksgrenze angeordnet wurde. Die Längenausdehnung des zweigeschossigen Gebäudeteils entspricht den Vorgaben des schalltechnischen Gutachtens. Die differenzierte Gebäudeausformung markiert im Nordwesten eine eindeutige Vorplatzsituation und schirmt den naturnah gestalteten Freiraum nach Nordwesten ab. Die unterschiedlichen Nutzungen spiegeln sich auch im Gebäude wider, der Krippenbereich befindet sich im eingeschossigen Gebäudeteil, der Kindergarten mit den angegliederten Nutzungseinheiten im zweigeschossigen Bereich.

Erschließung
Die Kindertagesstätte wird über eine kleine Vorplatzzone von Norden barrierefrei erschlossen. Die Stellplätze für Besucher liegen parallel zum Penter Weg und ermöglichen ein kreuzungsfreies Bringen und Holen. Die Mitarbeiterstellplätze wurden im südwestlichen Grundstücksbereich angeordnet. Der Mitarbeiterzugang sowie der Eingang zur Geschäftsstelle des Kirchenkreises liegt an der Nordostseite und ist auch über die Vorplatzzone zu erreichen. Die Anlieferung und Entsorgung der Küche erfolgt ebenfalls auf der Nordostseite.


Die Krippe und der Bereich des Kindergartens werden barrierefrei vom zentralen Vorplatz erschlossen. Aus einer zentralen Eingangszone sind alle Funktionsbereiche direkt zu erreichen. Eine interne Anbindung zur Eingangszone des Kindergartens ermöglicht kurze Wege zum Speise- und Bewegungsraum. Die Erschließung des Obergeschosses erfolgt über die zentrale Freitreppe sowie über das notwendige Treppenhaus mit einer Aufzugsanlage.

Grundrissorganisation und Funktion

Die Krippe mit den geforderten Gruppen-, Neben- und Sanitärräumen wurde als räumliche Einheit im eingeschossigen Gebäudebereich angeordnet. Die Gruppenräume mit ihren großzügigen Fensteröffnungen orientieren sich zum Freiraum nach Südwesten.


Die Regelgruppen des Kindergartens verteilen sich auf zwei Geschosse. Jeweils zwei Gruppen mit den entsprechenden Nebenräumen wurden im Erd- und Obergeschoss platziert. Auch hier orientieren sich die Gruppenräume zum Freiraum nach Südwesten. Den Gruppenräumen sind großzügige Terrassenzonen vorgelagert, die als Aufenthaltszone oder zum Spielen genutzt werden können.


Der Bewegungsraum liegt zentral zwischen Krippe und Kindergarten. Die Speiseräume wurden zusammenhängend im nördlichen Gebäudebereich platziert. Bewegungsraum, Eingangszone und Speiseräume lassen sich durch variable Raumtrennwände zusammenschalten, so dass multifunktionale Nutzungen ermöglicht werden.


Der Personalbereich mit Aufenthaltsraum, Garderobe und WC liegt im Obergeschoss, das Büro der Leitung eingangsnah im Erdgeschoss. Die Räumlichkeiten des Kirchenkreises befinden sich ebenfalls im Obergeschoss. Die Erschließung erfolgt separat über das notwendige Treppenhaus


Gestaltung
Die Außenwandflächen des Gebäudes erhalten Verkleidungen aus Lärchenholzschalungen bzw. großflächigen, farbigen Faserzementtafeln.
Behutsame farbige Akzente, insbesondere im Bereich der Eingänge, aber auch in den Fensterelementen sowie in den Innenräumen tragen zu einem leichten, heiteren, einladenden Erscheinungsbild und zur Unverwechselbarkeit des Ortes bei.

 

Die klar gegliederten Innenräume werden insgesamt hell und einladend gestaltet. Große Fensterelemente und Oberlichter sorgen auch in den Innenzonen für ausreichend Tageslicht. Ausgewogenheit, spannende Innenräume und überraschende Details regen an und vermitteln Freude. So identifizieren sich die Kinder mit ihrer Kindertagesstätte und empfinden Geborgenheit.


Die Spielflächen im Außenbereich sind naturnah gestaltet, so dass eine Nutzung als Natur-Spiel-Raum gewährleistet ist. Die vorhandene Topographie wird genutzt und in das Gestaltungskonzept eingebunden. Für die Vorplatzflächen sowie die Parkflächen ist ein ortstypisches Ziegelpflaster vorgesehen. Einfassungen aus Hainbuchenhecken schirmen die Stellplatzanlagen von den angrenzenden Spielflächen ab.

Ökologie / Wirtschaftlichkeit / Konstruktion

  • Für das Gebäude ist eine Holzrahmenhybridkonstruktion vorgesehen, d. h, tragende Innenkonstruktionen (Treppenhaus, aussteifende Wandscheiben etc.) in Massivbauweise, Außenwandkonstruktionen und Dachkonstruktion in Holzrahmenbauweise.

  • Stahlbetonsohle als Flächengründung, d = ca. 40 cm, mit Sauberkeitsschicht und Glasschaumschotter

  • Dachflächen extensiv begrünt

  • Außenwände in Holzrahmenbauweise mit Zellulosedämmung und außenseitiger Lärchenholz- bzw. Faserzementverkleidung

  • Holzfenster mit Dreifachverglasung

  • Außenliegender Sonnenschutz als Aluminium-Raffstore (z. T. verdeckt eingebaut)

Energetisches Konzept

  • Belüftung mit frequenzgeregelten Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung

  • Blockheizkraftwerk

  • Warmwassererzeugung mit dezentral betriebenen Durchlauferhitzern, um die Energieverluste aus der Zirkulation und der Trinkwarmwasserspeicherung zu vermeiden

  • Photovoltaik-Anlage zur Unterschreitung des Jahresprimärenergiebedarfs und zum Decken des Eigenstromverbrauchs für die Lüftungsanlage und die dezentrale elektrische Trinkwarmwasserbereitung

  • Energieeffiziente LED-Beleuchtung

Wettbewerb

2. Preis

Jahr

2020

 

Auslober

Stadt Bramsche

Flächen

BGF: 2.363 m²

BRI: 9.035 m³

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